Über uns

Unser Selbstverständnis

Wir als HausundHof e.V. haben das Ziel, der häufig in Vorurteilen begründeten Ablehnung von Fremdem und Neuem ein Konzept des Zusammenlebens und -wirkens gegenüberzustellen. Wir sprechen uns für eine grenzübergreifende Verständigung und Selbstbestimmung aller Menschen aus, fernab von gesellschaftlich etablierten Wertvorstellungen, welche einem solidarischen Miteinander entgegenstehen.

Die Prinzipien

Wir handeln und leben nach grundsätzlichen Prinzipien:

nicht-hierarchische Selbstverwaltung – Das Haus sowie der Verein werden eigenständig von den Bewohner*innen und Vereinsmitgliedern verwaltet. Alle betroffenen Personen sind hierbei gleichberechtigt.

Entscheidungsfindung nach Konsensprinzip – Entscheidungen innerhalb des Hauses und Vereins werden gemeinsam getroffen. Wir arbeiten nach dem Konsensprinzip und versuchen damit, die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen. Gegen Plenumsentscheidungen kann innerhalb von einer Woche ein Veto eingelegt werden.

Anerkennung von Verschiedenheit – Wir erkennen die Verschiedenheit aller Menschen an und sehen diese als Bereicherung. Auch im politischen und kulturellen Bereich sprechen wir uns für eine Vielfalt an Positionen und Gestaltungsmöglichkeiten aus.

Rassismuskritisch und antifaschistisch – Keine Duldung menschenverachtenden Gedankengutes! Wir setzen uns für eine Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit oder Herkunft ein und erklären uns solidarisch mit Geflüchteten. Rechten Inhalten stellen wir uns konsequent entgegen und unterstützen die Aufarbeitung und das Gedenken an die Gewalttaten des Nationalsozialismus.

Antisexistisch – gegen Homo- & Transphobie – Wir dulden keine sexistischen, homo- und transphoben Äußerungen und Handlungen. Unsere eigenen Denk- und Handlungsmuster versuchen wir vor diesem Hintergrund kritisch zu reflektieren.

Menschen, die sich rassistisch, antisemitisch, sexistisch, homo- oder transphob äußern bzw. verhalten, können aus unseren Räumen und von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen werden.

Alle Nutzer*innen der Hospitalstraße 30, also Bewohner*innen wie externe Gruppen, stehen miteinander im Austausch. Entscheidungen, die das Haus betreffen, sollen von allen getragen werden. Dafür ist eine kollektive Entscheidungsstruktur nötig, die wir in einem regelmäßig stattfindenden Plenum gewährleistet sehen. Daran können Vertreter*innen der WGs und der Gruppen, die Räume im Haus nutzen, Vereinsmitglieder sowie alle anderen Interessierten teilnehmen. Die getroffenen Entscheidungen dürfen nicht im Widerspruch zum Inhalt der Satzung des HausundHof e.V. stehen. Wenn Entscheidungen die Belange von Menschen im unmittelbaren Umfeld des Hauses berühren, so müssen diese bekannt gemacht werden. Bei größeren Vorhaben (baulichen Veränderungen, Festen u.a.) soll für Anwohner*innen zuvor die Möglichkeit bestehen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Das Plenum kann bei Bedarf auch eine Person aus seiner Mitte benennen, die als Ansprechpartner*in für Anwohner*innen, interessierte Einzelpersonen, Journalist*innen u.a. fungiert.

Jegliches Engagement im Haus geschieht auf freiwilliger Basis. Meinungsverschiedenheiten zwischen Nutzer*innen des Hauses werden zuerst untereinander und im Zweifelsfall im Plenum geklärt. Im Falle von Streitigkeiten, die im Plenum nicht beigelegt werden können, sollten die Konfliktparteien Vermittler*innen benennen, die sich um eine Beilegung bemühen. Bei besonderen Vorkommnissen, z.B. (sexualisierten) Übergriffen ist auf Wunsch der Betroffenen nicht das Plenum zuständig, sondern die Auseinandersetzung wird über Vertrauenspersonen geführt. Die Sichtweise der betroffenen Person(en) steht bei der weiteren Verfahrensweise im Vordergrund. Verstoßen Personen oder Gruppen in grober Weise gegen die oben genannten Prinzipien, so kann das als ultima ratio den Verlust jeglichen Nutzungsrechts des Hauses bedeuten. Vor diesem Schritt muss jedoch eine gründliche Diskussion mit allen Beteiligten erfolgen.

HausundHof e.V., Juni 2015

Our self-image / Conception

The organization „Haus und Hof e.V. “ has the goal to develop a concept of living and working together without rejecting “foreign” or new influences.
We are for the communication and self- determination of all people across borders. Far from established values, we want to live in solidarity with each other.

Our principles

We live and act according to the following principles:

Non-hierarchic self-government
The house and the organization are run by the lodgers and members of “Haus und Hof e.V.” All involved persons have equal rights.

Decision-making by principle of consensus
Decisions inside the house and the organization are made together. We use the “principle of consensus” trying to respect everybody’s needs. You can disagree against a decision in the weekly plenary within one week using a “veto”.

Respect for diversity
We respect the diversity of all people and see this as an enrichment. We speak out for a variety of political and cultural positions options.

Antiracist and antifascist
No tolerance for inhuman thinking!
We deploy for equality for all people no matter what nationality or origin they have and we are solidary with refugees. We oppose Racist positions consequently and support the remembering of national-socialist crimes.

Antisexist – against homo- and transphobia
We don‘t tolerate sexist, homo- or transphobe comments or actions. We also try to reflect our own thinking and acting in this context.

People who talk or act in a racist, anti-semitic, sexist, homo- or transphobe way can be excluded from our rooms and events.

All lodgers of the house as well as extern groups stay in contact with each other for sharing information.
Decisions which one concern the house or the life in the community, should be supported by everyone affected. This is why we meet in a weekly plenary to find solutions collectively. Representatives of the living-communes, members of the organization and extern groups and interested persons can participate.

Decisions must not contradict the principles of the organization “HausundHof e.V. “. If taken decisions affect the immediate surroundings of the house, they have to be made official. If there are bigger projects (structural changes, parties …) lodgers and neighbors of the house should have the option to take part in the discussions. Members of the plenary can be chosen as contact-persons for neighbors, interested people or journalists.

Every work in the house is voluntary.

Disagreements and conflicts between lodgers first have to be discussed among themselves, in case of doubt they can be solved in a plenary. If the members of the plenary can’t find a solution, the involved persons should choose a mediator.
In special cases (for example: sexualized attack) the affeected person can choose a confidant, if seh*he doesn’t want to talk about it in the plenary. The view of the affected person is the most important in situations like this.

If people or groups disrespect the principals in a heavy way they can lose every several rights in the house. Before this happens it has to be discussed carefully with all involved persons.

HausundHof e.V., June 2015
(translated January 2016)